Letztes Update vor Weihnachten…

So, nachdem Deutschland und die hiesigen Kiwis schon ziemlich in Weihnachtsstimmung (oder zumindest in Weihnachtsstress) sind, werde ich mich wohl auch daran gewoehnen muessen, dass es mal wieder soweit ist. Zum Glueck wurde mir dieses Jahr der Geschenkestress zum grossen Teil erspart (20.000km sind eine gute Entschuldigung! *grins*) und ich werde mich dann heute nur noch um mein eigenes Geschenk kuemmern: ein Auto! Vorausgesetzt, dass ich bei der Auktion heute Abend eins ersteigern kann… Mal sehen, was ich da fuer ein Wrack bekomme! Wird auf alle Faelle nicht an meinen kleinen roten Flitzer rankommen… Schnueff… Jetzt ueber Weihnachten ein Auto zu haben, waere jedoch von grossem Vorteil: ich waere wesentlich flexibler als mit dem Bus und ich muesste meine Trips nicht sonderlich planen, sondern nur einfach drauf losfahren! Bin jedenfalls mal gespannt, wohin mich der neuseelaendische Wind ueber die Feiertage treiben wird – hoffentlich aus dem Regen hinfort (im Gegensatz zu euch habe ich nur hoere Temperaturen, nicht aber unbedingt besseres Wetter…).

Seit meiner letzten Mail ist nicht soooo sonderlich viel passiert, da ich doch ziemlich viel hier in der Uni rumhaenge (meist so zwischen 8-21h und so an die 7 Tage die Woche), um mit meiner Masterarbeit vorwaertszukommen, bzw. mir die Feiertage etwas von Arbeit freizuhalten. Nachdem ich die Diplomarbeit von einem anderen Deutschen, der auch hier in NZ war, gesehen habe, frage ich mich ernsthaft, wie ich jemals auf 100 Seiten kommen soll… Naja, im Labern war ich noch nie so der Hit, das ueberlass ich lieber den Juristen! 😉

Nach meinem Umzug letzte Woche am Montag in mein “Cottage”, habe ich mich doch schon ganz gut eingelebt. Meine “flatmates” sind voll in Ordnung und man kann auch mit ihnen zusammenleben! Als Dankeschoen habe ich Dale und seiner Freundin dann auch wie versprochen Kaesspaetzle serviert (Greger und Stefan waren natuerlich auch dabei, war ja schliesslich auch mein Einstandsessen!). Die hiesige Bevoelkerung scheint leichte Problem beim Aussprechen des Begriffs “Allgaeuer Kaesspaetzle” zu haben. Naja, bei 20.000km Entfernung zum Allgaeu bin ich da dann auch ein bisschen nachsichtig… 😉 Kam auf alle Faelle gut an! Da hatte sich mein lahmer rechter Arm (Teigkneten und Hobeln) doch gelohnt! Ich war vor allem richtig ueberrascht, dass sie was geworden sind, da ich diesmal ohne richtiges Mass einfach nach Gefuehl den Teig machen musste. Hab wohl ein bisschen Uebung… 😉

Am Samstag war ich mit Greger und Stefan zum ersten Mal so richtig in der Stadt weg: nach einem laengeren Orientierungslauf durch die Stadt, wo welche Bars sind, haben wir uns dann doch gegen den Wet-T-Shirt-Contest im Soundproof entschieden und sind in die Bar fuer “junggebliebene” geschlendert: The Bank! Warum? Naja, das Publikum war immerhin schon UEBER 20 und es lief einfach die beste Musik! Kaum sassen wir fuenf Minuten im Hinterhof, wurde auch schon ein Kiwi sehr dezent von drei Tuerstehern auf den Boden geschmissen und dann sehr galant aus dem Hinterausgang rausgeworfen. Haben uns mal gleich in den Hintergrund begeben, um nicht auch gleich an die frische Luft gesetzt zu werden… Da faengt doch ein Abend so richtig gut an, was? Aber das war dann auch der einzige Zwischenfall dieser Art. Die Kiwis scheinen nur ziemlich Probleme mit ihren Haenden zu haben, sie lassen staendig irgendwelche Bierglaeser fallen. Ob das an dem hiesigen Bier oder nur an der Menge liegt??? Ich will’s jedenfalls nicht ausprobieren… Die Behoerden sind, was Alkohol angeht, ziemlich streng: auf der Hauptstrasse stand eine Leuchtreklame mit “Alcohol Free Streets – Streets watched by cameras – Merry Christmas”, neben den sonst ueblichen Verbotsschildern zu Alkohol in der Oeffentlichkeit. Auch sonst haben die ganzen Bedienungen ein T-Shirt mit eindeutigem Wortlaut angehabt: “Cab it or Cop it!” (Taxi oder Knast!). Drueckt es etwas besser aus als der “deutsche” Spruch: “Don’t Drink and Drive” (Schoen bloed, wer auf den holprigen innerstaedtischen Strassen am Steuer was trinkt – da bekleckert man sich doch nur!!!). Nachdem wir nach deutschem Strassenverkehrsrecht nicht sonderlich verkehrsichere Fahrraeder hatten und die Autofahrer hier auch gerne mal den Fahrradweg benutzen, sind wir lieber mit dem Taxi gefahren. Im Gegensatz zu Deutschland ist das richtig guenstig. Fuer eine nicht gerade kurze Strecke (einfach natuerlich), haben wir gerade mal 5 Euro gezahlt (auf drei aufgeteilt ist das nicht gerade viel!).

So, allzuviel weiss ich jetzt auch nicht mehr… Zum Glueck hat endlich jemand hier den Alarm abgestellt, den irgend jemand wohl versehentlich ausgeloest haben muss. War auf Dauer ein bisschen nervig… Ich werd mich jedenfalls wieder ein bisschen in die Arbeit stuerzen und hoffentlich ab heute Abend stolzer Besitzer einer Schrottkarre sein! 🙂

Denk an euch!!!

Wuensch euch allen Meri Kirihimete!